Digitaler Neustart – Ein Rechtsrahmen für die Zukunft Thomas Kutschaty
Justizminister NRW
Was bedeutet das beA für den digitalen Wandel in den Anwaltskanzleien? Ekkehart Schäfer
Präsident Bundesrechtsanwaltskammer
Wird die Digitalisierung die Anforderungen an Juristen verändern? Pia Eckertz-Tybussek
Vizepräsidentin Deutscher Anwaltverein und Vorsitzende des Kölner Anwaltvereins
Wie wird sich der Rechtsberatungsmarkt in den kommenden Jahren verändern?
Chance oder Risiko? Welche Bedeutung kommt neuen Technologien zu?
Inwiefern werden neue Marktteilnehmer das Angebot anwaltlicher Leistungen beeinflussen?
Beschäftigen Sie sich schon heute mit den Fragen von morgen.
Seien Sie mit dabei, wenn nationale und internationale Top-Referenten den Blick in die
Zukunft des Rechtsberatungsmarktes werfen. Informieren Sie sich über neue
Geschäftsmodelle innovativer Start-ups und lassen Sie sich von ihren Ideen inspirieren,
Diskutieren Sie mit unseren Experten über die Rolle der Anwaltskanzlei in der Zukunft und
nutzen Sie den Kongress zum Erfahrungsaustausch.
Referenten:
Justizminister NRW Thomas Kutschaty, Präsident der BRAK RA Ekkehart Schäfer, RAin Pia Eckertz-Tybussek, Prof. Richard Susskind, Prof. Dr. Gunter Dueck, Prof. Dr. Sabina Jeschke, Prof. Dr. Roland Vogl, Joey Kelly, Rommy Arndt, Armin Laschet, RA Dr. Cord Brügmann, RA Markus Hartung, RA Prof. Dr. Matthias Kilian, Dr. Nico Rose, RAin Aziza Yakhloufi, Stefan Mueck, Dr. Dirk Gratzel, RA Tobias Freudenberg, GF der RAK Köln RA Martin Huff, RA Michael Friedmann, RA Christian Solmecke, Sebastian Quirmbach, RA Dr. Micha Bues, Ralph Vonderstein, René Dreske, RA Alf Zedler, Dr. Stefan Morschheuser, Florian Schwiecker, Marco Buhleier, Erik Heirman, RAin Pia Lorenz, Karsten Kühn, Benedikt von Kontz, Dominik Schütte.
Ort: Marriott Hotel Köln, Johannisstraße 76-80, 50668 Köln
https://bea-abc.de/wp-content/uploads/2016/08/logo-anwaltszukunftskongress-e1472491214895.png45141Ilona Cosackhttps://bea-abc.de/wp-content/uploads/2015/07/beA-ABC-1_240x88.pngIlona Cosack2016-08-29 19:13:312016-08-29 22:27:24Köln: Anwaltszukunftskongress – Die Zukunft der Rechtsberatung
Ilona Cosack hat den Präsidenten befragt, worauf die Anwaltschaft sich nach der Verzögerung des Starttermins einstellen muss.
Ilona Cosack:
Herr Schäfer, vielen Dank, dass Sie sich zwischen den Jahren Zeit für unser Interview nehmen. Nach 68 Tagen im neuen Amt mussten Sie die Fristverlängerung für das beA verkünden.
In den aktuellen BRAK Mitteilungen haben Sie bereits Akzente gesetzt und erklärt, warum das beA nicht pünktlich an den Start gehen konnte. Viele Skeptiker sehen sich jetzt bestätigt. Was ist zu tun, damit die Anwaltschaft das beA und den Elektronischen Rechtsverkehr akzeptiert und sich nicht verweigert?
Ekkehart Schäfer:
Ich gehe nicht davon aus, dass sich die deutsche Anwaltschaft dem elektronischen Rechtsverkehr verweigert, schließlich basiert er auf einer gesetzlichen Grundlage. Aber es ist vielleicht schwieriger als bei anderen Berufsgruppen, Juristen für technische digitale Konzepte zu begeistern. Die BRAK kann die Kolleginnen und Kollegen nur ermutigen, sich mit dem beA zu beschäftigen, weil die Verzögerung des Starttermins das Projekt als solches nicht in Frage stellt. Sich zu verweigern, bedeutete also, sich der zukünftigen Entwicklung zu verschließen. Das ist sicher nicht vernünftig.
Ilona Cosack:
Viele Kollegen haben Vorbehalte und sicher auch Ängste. Wie können Sie den Kollegen hier Hoffnung und Zuversicht geben, dass das beA – wie in der Öffentlichkeitsarbeit angepriesen – einfach, digital und sicher ist?
Ekkehart Schäfer:
Die BRAK kann immer nur wiederholen, dass das beA digital, einfach und sicher sein wird. Überprüfen wird das der einzelne Kollege erst, wenn es zur Verfügung steht. Gerade weil die Nutzerfreundlichkeit augenblicklich nicht unseren Anforderungen und Erwartungen an das System entspricht, haben wir uns ja entschlossen, den Starttermin zu verschieben. Daraus kann gefolgert werden, dass wir uns nach besten Kräften bemühen, unsere Ansprüche auch zu realisieren. Das gilt insbesondere für die Sicherheit des Systems. Wir setzen ein Konzept um, dass allen bisher zur Verfügung stehenden weit überlegen ist, wobei allen bewusst sein sollte, dass es absolute Sicherheit nicht gibt und auch nicht geben kann. Aber wer heute bedenkenlos ein Telefax versendet – und wer tut das nicht -, der wird mit dem beA ein System zur elektronischen Kommunikation erhalten, dass sicherheitstechnisch dem bisher eingesetzten weit überlegen ist.
Ilona Cosack:
Die BNotK hat den Versand der Karten derzeit eingestellt. Warum sollten die Kollegen trotzdem weiterhin Karten bestellen, obwohl der neue Starttermin des beA noch nicht feststeht?
Ekkehart Schäfer:
Wie gesagt, steht das Projekt beA als solches nicht in Frage. Es verschiebt sich nur nach hinten. Wer jetzt handelt, hat genügend Zeit, um sich und seine Kanzlei auf die Änderungen vorzubereiten.
Ilona Cosack:
Wie lange wird es dauern, bis der Projektplan steht? Die Softwareanbieter monieren, dass noch nicht alle Informationen vollständig vorliegen, um die Schnittstellen zu programmieren. Zum 30. September 2016 ist das EGVP abgekündigt. Worauf müssen sich die Nutzer einstellen?
Ekkehart Schäfer:
Wir haben noch vor Weihnachten Gespräche mit Atos begonnen, um einen konkreten Plan zu entwickeln, der auch alle zeitlichen Risiken, die sich im Rahmen der Realisierung des beA noch verwirklichen können, angemessen berücksichtigt. Sobald er endverhandelt und von uns abschließend geprüft ist, werden wir einen Starttermin nennen können.
Atos Werbung im Squaire am Flughafen Frankfurt
Ilona Cosack:
Sie selbst sind mit Ihrer Kanzlei in der Form einer PartGmbB organisiert. Diese bekommt nach den bisherigen Planungen kein eigenes Postfach. Wird sich hieran etwas ändern?
Ekkehart Schäfer:
Zur Zeit nicht. Wie Sie wissen, erhält entsprechend der gesetzlichen Vorgabe jeder Rechtsanwalt persönlich ein beA. Das deshalb, weil die Rechtsanwaltskammern nur personenbezogene Einzelverzeichnisse führen, aber keine Kanzleiverzeichnisse. Für sie ist deshalb augenblicklich nicht sicher feststellbar, welche Kollegin oder welcher Kollege mit wem in einer Berufsausübungsgemeinschaft verbunden ist. Es wäre deshalb nicht gesichert, dass über ein Kanzleipostfach tatsächlich jeder Rechtsanwalt auch erreichbar ist, ein Ziel, dass mit der Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs auf jeden Fall verwirklicht werden soll.
Ilona Cosack:
Es kursieren immer wieder Gerüchte, dass die sogenannte SAFE-ID-Nummer, die Nummer, die jedem Rechtsanwalt persönlich mitgeteilt wird, auf dem Anwaltsbriefkopf veröffentlicht werden soll?
Ekkehart Schäfer:
Das Gerücht hat keinen realen Hintergrund. Es ist zwar richtig, dass jeder Kollege eine SAFE-ID-Nummer erhält, also seine Postfachnummer. Sie ist aber nur maschinenlesbar, kann also von einem Dritten nirgendwo eingegeben werden, um so Kontakt zu einem Rechtsanwalt aufzubauen. Wozu also eine solche Angabe auf einem Briefkopf?
Ilona Cosack:
Das beA wird also kommen, hier haben Sie alle Zweifel ausgeräumt. Was sind die nächsten Schritte, die Sie Ihren Kollegen bis zum neuen Starttermin empfehlen?
Ekkehart Schäfer:
Bemühen Sie sich um die technische Ausstattung Ihrer Kanzlei. Und überlegen Sie sich ein Konzept, wie Sie die Rechtevergabe in Ihrer Kanzlei gestalten wollen. Beantworten Sie also die Frage, wer außer Ihnen das beA öffnen, seinen Inhalt lesen, Verfügungen erlassen, Texte weiterleiten oder bearbeiten dürfen soll? Orientieren Sie sich dabei daran, wie Sie das bisher in Ihrer Kanzlei gehandhabt haben, und legen Sie die Regeln dafür fest.
Das beA steht nicht in Frage, es ist nicht auf Eis gelegt, es ändert sich nichts am Konzept. Sie haben jetzt ausreichend Zeit, um seinen Einsatz in Ihrer Kanzlei und seine Integration in Ihren Arbeitsalltag vorzubereiten.
Ilona Cosack:
Herr Schäfer, besten Dank für unser Gespräch.
https://bea-abc.de/wp-content/uploads/2015/07/beA-ABC-1_240x88.png00Ilona Cosackhttps://bea-abc.de/wp-content/uploads/2015/07/beA-ABC-1_240x88.pngIlona Cosack2015-12-30 00:05:392016-01-07 14:26:19BRAK-Präsident RA Ekkehart Schäfer im Interview: beA steht nicht in Frage
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