Anwaltstrojaner getarnt als Kollegenmail im Umlauf
Anwaltstrojaner: Spionage-Angriff auf deutsche Anwaltskanzleien
titelte heise.de und weist auf einen Trojaner hin, der im Namen einer Kanzlei Rechtsanwältin Botho Brandt gezielt an Rechtsanwälte verschickt wird.
Wer sich die Mail sorgsam ansieht, erkennt auf Anhieb „Ungereimtheiten“:
- Der Absender ist untypisch für eine Anwaltskanzlei,
- Gießen hat nicht die Postleitzahl „07274“,
- auch die Telefonnummer ohne Null am Anfang und dann mit 2563 ist falsch.
Als Dateianhang wird eine zip.Datei verschickt.
Der seltene Vorname „Botho“ ist ein Jungenname während eine „Rechtsanwältin Botho Brandt“ schreibt.
Auch ein Blick in das amtliche Rechtsanwaltsverzeichnis ergibt, dass es keine Anwältin, keinen Anwalt, mit diesem Namen gibt.
Schulen Sie alle Personen, die in Ihrer Kanzlei Umgang mit der EDV haben. Neben einer Firewall und einem aktuellen Virenschutz ist es notwendig, Anwälte und Mitarbeiter zu sensibilisieren, um den Gefahren aus dem Netz wirksam zu begegnen.
Schon 1996 hat der BGH eine Datensicherung als allgemein bekannte Selbstverständlichkeit vorausgesetzt.
In dem verlinkten Beitrag aus AK Anwalt und Kanzlei finden Sie Hinweise und eine Checkliste: „In zehn Schritten zur professionellen Datensicherung“ in der Kanzlei.
Übrigens: Zukünftig können Anwälte mit Anwälten über das beA einfach und sicher kommunizieren. Denn nur Anwälte erhalten ein besonderes elektronisches Anwaltspostfach. Anwaltstrojaner bleiben draußen.